F2-Jugend : Spielbericht (2022/2023)

24er Spieltag - Glück ist kostenlos, aber unbezahlbar

03. Juni 2023, Kunstrasenplatz Roßlau, sonnig 15 Grad, Gegner F1 Germania Roßlau

Die heutige Partie wäre absolut etwas für den großen Alfred Bellebaum gewesen, denn gilt der Soziologe hierzulande doch als Pionier der Glücksforschung. Nutzen wir die Nachbetrachtung also zur Erklärung was Glück ist. All jene, die sich jetzt fragen ‚Wieso?‘, haben das Glück die Antwort darauf hier nachlesen zu können…

‚Hallo, da sind wir wieder!‘ - gefühlt spielen wir in letzter Zeit öfter in Roßlau statt zu Hause. Zum Glück spielte - nach zuerst Schneefall und dann Regen - dieses Mal auch das Wetter mit. 15 Grad und Sonnenschein genossen auf unserer Seite Yakup, Erik, Carlo, David, Kai, Mehmet, Fynn, Luke, Basti und Mino.

Weniger zu einen Genuss entwickelte sich, zumindest für uns, die erste Spielhälfte. Nach gerade Mal vier Minuten gerieten wir nach Ballverlust im Mittelfeld in Rückstand. Wir waren viel zu passiv, unser Libero machte sogar noch einen Schritt zurück, der flach geschossene und abgefälschte Ball trudelte ins lange Eck. Nur drei Minuten später erzielten die Germanen den zweiten Treffer. Nach einer Ecke Roßlau’s fehlte uns vor dem Tor die Zuordnung, gleich 2 Roßlauer Kicker standen vollkommen frei und konnten sich die Ecke aussuchen. Das 3:0 fiel dann in Minute 15. Einwurf Roßlau, deren Spieler fackelte nicht lange und der Ball schlug unhaltbar im Winkel ein - ein schönes Tor. 
Zu diesem Zeitpunkt hätten unsere Jungs nur sagen können: „Liebe Mama, lieber Papa, egal wie kacke es gerade läuft - zum Glück hast Du kein hässliches Kind!“ Das sich unsere Jungs zur Halbzeit nicht nur auf ihr blendendes Aussehen berufen konnten, lag an unserem 3:1 aus Minute 15. Carlo konnte, nach Fehler in der Germania-Abwehr, den Ball stibitzen und unseren ersten Treffer erzielen.

‚Glück ist auch ein Stuhl, der plötzlich dasteht, wenn man sich zwischen zwei andere setzen will.‘ Oder anders ausgedrückt, mehrmals in Halbzeit eins rettete für uns das Aluminium.

Der Start in die zweite Hälfte ähnelte dem der Ersten. Yakub ließ einen Kullerball unter seinem Fuß durchflutschen und gab somit beim 4:1 (22.) eine maximal unglückliche Figur ab. Dem entgegen entwickelten sich die restlichen Spielminuten dann aber getreu dem Motto ‚Glück ist, was passiert, wenn Vorbereitung auf Gelegenheit trifft.‘ Soll heißen, wir bewiesen unsere erarbeitete Qualität aus wenig viel zu machen! 
Carlo erzielte nach erneutem Geschenk der Roßlauer Abwehr in Minute 24 das 4:2. Nach weiteren 3 Minuten, fiel - irgendwie auch bezeichnend - das 4:3 per halben Eigentor. Mino tankte sich schön auf der linken Seite durch, sein Pass nach innen wurde vom Roßlauer Abwehrspieler ins eigene Tor gelenkt. Unseren Ausgleichstreffer erzielten wir zwei Minuten vor Schluss. Über Umwege gelangte der Ball auf den linken Flügel zu Mehmet, dessen Schuss wiederum unhaltbar für die Torhüterin abgefälscht wurde. Ein uns eigentlich berechtigt zustehender Strafstoß in der Schlussminute wäre an Glück definitiv auch des Guten zu viel gewesen.

Ein so unverdientes Unentschieden hatten wir bisher also noch garnicht geholt. Auch wenn Roßlau mit dem Ergebnis hadern wird, möchten wir unser Kompliment für die gebotene Leistung aussprechen. 
Aber wieder zu uns: Keines unserer Tore war richtig heraus gespielt. Wir hatten sowohl von folgenreichen Fehlern in der Roßlauer Abwehr profitiert, als auch ein ums andere Mal Glück gehabt, als Abschlüsse am Gebälk, statt in unserem Tor landeten. Wir bräuchten uns nicht beschweren, wären wir heute mit 7 oder 8 Gegentreffern nach Hause gefahren. Die Jungs hielten zudem nicht ihre Positionen, zeigten ein schlechtes Stellungsspiel und viel zu wenig Aggressivität gegen den Ball. Da pushen wir uns gegenseitig auch zu wenig. Aber statt die Liste noch fortzusetzen, möchte ich zum Schluss lieber noch folgende Definition von Glück ergänzen, denn diese trifft gerade auf unsere Jungs und deren Anhang zu:

‚Glück ist, Zeit mit Menschen zu verbringen, die aus einem ganz normalen Tag, etwas ganz besonderes machen.‘

Schluchtz und riesiges Dankeschön dafür!