1.Männer : Spielbericht (2017/2018)

Sieg des Willens

Mit Spannung wurde das erste Derby in der diesjährigen Landesklassesaison zwischen dem gastgebenden TSV 1894 Mosigkau und den Gästen des Dessauer SV 97 erwartet.

Knapp 150 Zuschauer sahen einen furiosen Start der Gastgeber, die nach einem Lattentreffer in der 2. Minute kurz danach durch Toni Gerngroß nach einer sehenswerten Einzelleistung von halbrechts in Führung gingen. In der 10. Minute verpasste Kretschmann aus 5 Metern das Gehäuse von DSV-Schlussmann Weiland nur knapp und man merkte, dass der DSV noch nicht im Spiel angekommen war. Man konnte sich beim TSV für deren mangelhafte Chancenverwertung bedanken. Nach einer Viertelstunde bekam der DSV langsam mehr Spielanteile, ohne jedoch richtig gefährlich vor das Tor zu kommen. Ein Abseitstor und weitere Abschlüsse durch Zabel, Markert und Kelle belegten die ersten offensiven Ansätze. In der Folge glichen sich beide Mannschaften aus und es entwickelte sich ein offenes Spiel. Bei Standards und über die Außenbahnen blieb Mosigkau stets gefährlich. Verletzungsbedingt musste in der 31. Minute auf DSV-Seite David Haak durch Holger Elze ersetzt werden. Die 97er hatten mehr Ballbesitz und spielten durchaus gefällig bis in das letzte Drittel, ohne daraus Kapital zu schlagen. …

In der Pause hatte man beim DSV kleine taktische Änderungen vorgenommen und wollte alles dafür tun, nicht erneut als Verlierer vom Platz zu gehen – 45 Minuten blieben ja noch. Und das merkte man sofort. Die Abwehrreihe des TSV wurde besser unter Druck gesetzt und somit zu langen Bällen gezwungen, ein geordnetes Spiel durch das Zentrum konnten die Hausherren nicht mehr aufziehen. Dadurch waren die 97er präsenter und überdies griffiger in den Zweikämpfen. Die höheren Spielanteile schlugen sich in Eckbällen oder Freistößen nieder. In der 64. Minute wurde ein jener aus 23 Metern von halbrechter Position schulbuchmäßig von Philipp Markert flach und scharf ins lange Eck getreten. Da war er, der verdiente Ausgleich. Genau in dieser Drangphase legte nach einem weiteren Freistoß von der Mittellinie Stefan Habermann nach, der in gewohnter Ruhe aber ungewohnter Position alle Mosigkauer Verteidiger samt Torhüter am Ball vorbeispringen ließ und seelenruhig aus drei Metern mit links einschob – herzlichen Glückwunsch zum ersten Tor in der Landesklasse Habi! Nun schloss sich eine spannende Schlussphase an, in der der DSV aber das Spiel nie aus der Hand gab. Konsequent in der Abwehrarbeit und mit einem sicheren Rückhalt im Kasten wurden sogar gute Kontermöglichkeiten erspielt, die ungenutzt blieben oder unverständlicher Weise durch das Schiedsrichtergespann zurückgepfiffen wurden. Klare Torchancen konnten sich der gastgebende TSV nicht mehr erspielen und selbst die vierminütige Nachspielzeit wurde von den 97ern abgeklärt heruntergespielt. Mit dem Schlusspfiff kannte die Freude keine Grenzen, hatte man doch endlich wieder ein paar Punkte aus Mosigkau entführen können. Was an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben soll ist die Tatsache, dass das Derby von beiden Seiten zwar emotional, aber nie unfair bestritten wurde.

Als Fazit bleibt, dass bei einer geschlossenen Mannschaftsleitung und dem absoluten Willen selbst solche Spiele gedreht werden können. Die nächsten Wochen werden den weiteren Saisonverlauf prägen, umso wichtiger ist dieser Dreier für das Selbstvertrauen – weiter so Männer!